als ich heute morgen schlaftrunken im bus saß, fiel mir plötzlich etwas auf. alle leute rund um mich herum hatten eine trägheit im gesicht, ihre mundwinkel hingen schlaff nach unten... ich senierte eine zeitlang ob das das gesetz der schwerkraft ist, oder ob die wiener einfach alle alte grantler sind, wies immer heißt... ich erinnerte mich an ein gedicht
ein lächeln kostet nichts und bring viel ein.
bereichert den, der es erhält,
ohne den arm zu machen, der es gibt;
es dauert nur einen augenblick,
aber manchmal ist die erinnerung daran ewig.
und wenn ihr einmal jemandem begegnet,
der euch das erwartete lächeln nicht gibt,
sei großmütig und gebt ihm zuerst eures!
denn niemand hat ein lächeln mehr nötig als der, der es nicht zu schenken weiß!
was tu ich also... ich lächle, frage mich, warum ich mir das abgewohnt habe, fürher lächelte ich soviel. nicht künstlich, sondern von tiefstem herzen heraus.
kurz darauf ist mir aber wieder eingefallen warum.
ich hätte es wissen müssen, es war eine schnapsidee.
kaum bin ich aus dem bus ausgestiegen und hab auf die nächste bim gewartet kommt aufeinmal ein zeitungsverkäufer auf mich zu und strudelt mich blöd an.
glaubt wohl er ist witzig der vollidiot.
da ist mir schlagartig wieder alles eingefallen.
REGEL NUMMER EINS:
auf keinen fall lächeln beim warten auf die bim oder andere öffentliche verkehrsmittel. ansonsten wird man unter garantie von geisteskranken vollidioten angesprochen.
damals, fast vom land kommen, zog ich in die großstadt und lächelte, habe aber schon bald erkannt, dass das eine sehr sehr schlechte idee war.
man wird um kleingeld und zigaretten angeschnorrt. drogen und heiratsanträge werden einem geboten. und dass alles nur weil man lächelt und menschen in die augen sieht.
daraus folgt REGEL NUMMER ZWEI:
lächeln nurmehr beim fortgehen, oder wenn man gerne heiratsanträge bekommt. ansonsten in der wohnung, wo einen keiner sieht.
das ist sicherer.
notizen die ich mir für diese wichtige erkenntnis in meiner übung heute morgen gemacht habe